Adoptionsrecht für Homosexuelle Frauen- und Männerpaare? (Umfrage)

Ich bin 17 Jahre alt und habe natürlich (noch) nicht das Bedürfnis ein Kind adoptieren zu wollen. Ich weiß auch nicht ob ich das überhaupt irgendwann mal will. Dennoch will ich das Recht dazu haben, ein Kind zu adoptieren.

Gerade bei diesem Thema wird es klar, dass doch nicht alle Menschen dieselben Rechte haben. Das gleiche mit der Homo-Ehe. Da ist es dasselbe. Will ich meinen Schatz mal heiraten, dann muss man feststellen, dass man den Menschen den man liebt, nicht heiraten darf. Schon traurig.

Was wird dadurch verloren, wenn wir Homosexuelle diese Rechte haben? Es wird auch weiterhin heterosexuelle Paare geben, die Kinder adoptieren oder die eine Ehe eingehen. Außerdem wird vor jeder Adoption untersucht, ob man überhaupt zu dem Kind passt oder als Eltern taugt.

Über dhuck

Ich bi Dario noch bis 20. September 17 Jahre alt, und weiß seit ich 13 Jahre alt bin, das ich schwul bin. Mein outing habe ich auf 3 Jahre aufgeteilt. Kurz vor meinem 17. Geburtstag war ich komplett geoutet. Ich hatte nie negative Reaktionen von Freunden oderVerwandten und Bekannten erlebt. Zeige alle Beiträge von dhuck

11 responses to “Adoptionsrecht für Homosexuelle Frauen- und Männerpaare? (Umfrage)

  • sloopjohnp

    Hi Dario,
    ich wage einfach mal eine Prognose und behaupte, du wirst das noch erleben … und heiraten.
    Zu deiner Frage.
    Ich hab mal versucht das deutsche Recht zu verstehen. Es ist typisch „kryptisch“, aber es heißt wohl, dass ein Lebenspartner alleine adoptieren darf, aber der andere muss zustimmen. Im Alltag wäre da dann kein Unterschied zu einer gemeinsamen Adoption.
    Immerhin dürfen seit August 2001 in Deutschland gleichgeschlechtliche Paare eine Lebenspartnerschaft eingehen.
    Zurück zu deiner jugendlichen Ungeduld (ist nicht negativ gemeint) – erst im Mai 1994 wurde in Deutschland der § 175 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. 2001 gab es die ersten Lebenspartnerschaften. Gib jetzt der Gesellschaft nochmal 10 Jahre Zeit und drück mit mir die Daumen, dass die Schwulen und Lesben sich nicht immer wieder selbst zum Gespött machen, dann wird deine Generation Kinder adoptieren dürfen. Ein Gesetz bringt nicht automatisch ein Umdenken in der Gesellschaft und nur, wenn sich Schwule und Lesben selber normal integrieren, dann werden sie auch von der Bevölkerung akzeptiert. Wir sollten froh sein, dass wir in einem Teil der Welt leben, in dem das überhaupt möglich ist…

    Dir möchte ich nochmal meine Hochachtung aussprechen, dass du dich in deinem Alter mit diesen Problemen auseinandersetzt!

    • dhuck

      Du gehst hier hauptsächlich von Deutschland aus. Das betrifft mich und die meisten Leser nicht. Da ich aus Österreich komme. Trotzdem danke für den Ausfürlichen Kommentar! 😉

  • sloopjohnp

    Nun ja, ich kenne mich halt besser in Deutschland aus, aber so viel anders ist es in Österreich auch nicht.

    Das Eingetragene Partnerschaft-Gesetz (EPG) wurde am 10. Dezember 2009 im Nationalrat mit den Stimmen der Abgeordneten von SPÖ und von ÖVP verabschiedet,am 18. Dezember 2009 vom Bundesrat bestätigt und trat am 1. Jänner 2010 in Kraft.
    (aus Wikipedia)

    Der Weg ist also sehr ähnlich.

    Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte hat im Januar 2008 entschieden, dass homosexuellen Personen der Zugang zur Adoption nicht aufgrund ihrer Homosexualität verwehrt werden darf.
    Das bedeutet, dass die Mitgliedsstaaten des Europarates irgendwann ihr nationales Recht anpassen werden müssen.
    Ich bleibe also bei meiner Prognose. 😉

  • sloopjohnp

    In den Gesetzen vielleicht, in den Köpfen leider noch nicht.

  • Bernie

    Interessant hierzu ist auch die Umfrage im Salzburger Stadtblatt vom 29.06.2011: „Knapp mehr als jeder zweite Salzburger hätte nichts dagegen, wenn künftig auch homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern erlaubt würde: 42 Prozent befürworten eine solche Gesetzesänderung ausdrücklich, weiteren 17 Prozent wäre eine derartige Entscheidung egal. „Nur“ 38 Prozent der Salzburger sprechen sich gegen eine solche Adoptionsmöglichkeit aus.“ (1)

    Dieses Ergebniss kann man als sehr positiv betrachten! Denke man an die Zeit vor knapp 30 Jahren. Zu dieser Zeit wurden Demonstranten des ersten Salzburger CSD beschimpft, angespuckt und mit Gegenständen beworfen! (2)

    Sieht man diesen Kontrast, könnte man wirklich schlussfolgern, dass in 10 Jahren die „Heirat“ und die Adoption von Kindern kein Thema mehr seien. Leider lassen uns genug Meldungen der politischen Seite wieder in die Realität zurückfallen. Wenn der Rechtsruck weiter anhält, sieht die Zukunft nicht sehr rosig für unsere Community in Österreich aus. (3)

    1) http://regionaut.meinbezirk.at/wals-siezenheim/politik/sollen-homosexuelle-paare-auch-eltern-werden-duerfen-d81425.html

    2) http://www.hosi.or.at/hosi/doc/COMING_IN_1_2011.pdf

    3) http://www.queernews.at/archives/2508

    Auch meinerseits nochmals Kompliment Herr Huck ;o) Junge Menschen wie du zeigen mit welcher Selbstsicherheit junge SchwuLesBische Menschen aufwachsen und Engagement zeigen können!

  • Julie

    Mein Schatz und ich werden kommendes Jahr – wenn sie uns irgendwie lassen, aber wir haben gute Kontakte 🙂 – auf medizinisch gezeugtem weg ein Kind bekommen. Schade dass wir dafür gute Kontakte brauchen und das heimlich und vielleicht sogar im Ausland machen müssen. Wir werden es schaffen und dann wird sich die Frage stellen, wieso darf mein Schatz, wo sie doch unsere Kinder vollkommen gleichberechtigt mit erzieht nicht auch wichtige entscheidungen treffen? Wieso darf sie nicht in Karenz gehen? Wieso nicht Alleinverdienerabsetzbertrag nutzen? Zahlen wir nicht auh steuern, die für Familien genutzt werden? Wieso dürfen wir dann keine Familie sein? Und auch all diese Vorteile, die u Ser. Sozialstaat bietet und wo wir beide fast die Hälfte unserer gehälter dafür hergeben, auch nutzen? Wir glauben weiterhin daran, dass die Gerechtigkeit irgendwann siegen wird undauch wir als einfache Familie wahrgenommen werden! Auf in den Kampf 🙂

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